„Wir wollen diesen Titel holen“ – Hoeneß’ klare Botschaft vor dem Supercup
Am Samstag steht für den VfB Stuttgart das erste große Spiel der neuen Saison an: der Franz-Beckenbauer-Supercup. Es ist nicht nur ein prestigeträchtiger Titel, sondern auch ein echter Härtetest gegen einen Topgegner. Sebastian Hoeneß, Cheftrainer des VfB, stellte sich vor dem Duell den Fragen der Presse – und ließ keinen Zweifel daran, wie wichtig er diesen Wettbewerb nimmt.
Ein Pflichtspiel mit Symbolcharakter
Gleich zu Beginn machte Hoeneß klar, dass der Supercup für ihn weit mehr als ein nettes Saisoneröffnungsspiel sei:
„Das ist kein Test, sondern ein offizielles Pflichtspiel, bei dem ein Titel auf dem Spiel steht.“
Diese Aussage ist bemerkenswert, weil viele Trainer den Supercup eher als Standortbestimmung sehen. Hoeneß hingegen will seinen Spielern signalisieren, dass es hier um einen echten Erfolg geht, der auch psychologisch Wirkung entfalten kann.
Titelhunger als Motivation
„Wir wollen diesen Titel holen“ – dieser Satz fiel ohne Zögern. Für Hoeneß hat der Supercup einen doppelten Nutzen: Zum einen kann der VfB gleich zu Saisonbeginn einen Pokal in die Höhe stemmen, zum anderen sendet ein solcher Erfolg ein Signal an die Konkurrenz. Er betonte, dass Siege in großen Spielen das Selbstvertrauen stärken und den Rhythmus für die kommenden Aufgaben prägen können.
Fokus auf die Basics
In der Analyse vor dem Spiel sprach Hoeneß auch darüber, was er von seiner Mannschaft erwartet. Sein Schwerpunkt liegt auf Stabilität und Grundordnung:
„Wir müssen die Basisarbeit wieder auf den Platz bringen – defensive Kompaktheit, klares Passspiel und kontrolliertes Umschalten.“
Das bedeutet, dass er keine waghalsigen Experimente plant, sondern eine solide Leistung fordert, die auf Verlässlichkeit beruht. Das ist typisch für Hoeneß, der in der Vorsaison mit einem klar strukturierten System großen Erfolg hatte.
Euphorie und Bodenhaftung
Nach einer herausragenden Saison mit Vizemeisterschaft und DFB-Pokalgewinn ist die Euphorie im Umfeld des VfB groß. Hoeneß begrüßt diese Stimmung, warnt aber zugleich vor Übermut:
„Es ist schön, wenn die Fans träumen. Aber wir müssen im Alltag hart arbeiten und fokussiert bleiben.“
Damit versucht er, das Team zwischen Begeisterung und Professionalität auszubalancieren. Für ihn ist klar: Erfolg entsteht aus kontinuierlicher Arbeit, nicht aus Momentaufnahmen.
Der Supercup als Formtest
Hoeneß sieht das Spiel auch als Gelegenheit, den Leistungsstand seiner Mannschaft unter Wettbewerbsbedingungen zu überprüfen. Die Sommerpause war kurz, und die Vorbereitung beinhaltete viele Einheiten, um konditionell und taktisch auf die Dreifachbelastung mit Bundesliga, Pokal und Champions League vorbereitet zu sein.
„Wir wollen sehen, wo wir stehen – aber nicht im Sinne eines Tests, sondern um zu zeigen, dass wir bereit sind, um Titel mitzuspielen“, erklärte der Trainer.
Champions-League-Blick
Der Supercup ist für den VfB in diesem Jahr eingebettet in eine Saison, die zusätzliche Belastungen mit sich bringt: Die Rückkehr in die Champions League. Hoeneß freut sich darauf, warnt aber auch: „Wir werden viele englische Wochen haben. Deshalb ist es wichtig, früh einen guten Rhythmus zu finden.“ Ein Erfolg im Supercup könnte genau diesen Rhythmus anstoßen.
Personalfragen
Ein großes Thema vor dem Spiel war die Verfügbarkeit von Schlüsselspielern. Besonders im Fokus: Mittelfeldstratege Angelo Stiller, der zuletzt angeschlagen war. Hoeneß zeigte sich vorsichtig optimistisch: „Wir prüfen bis zum Spieltag, ob es für ihn reicht. Seine Präsenz auf dem Platz ist für unser Spiel sehr wichtig.“
Zudem machte er deutlich, dass er den gesamten Kader im Blick hat: „Wir werden eine Elf aufstellen, die physisch und mental bereit ist, diesen Titel zu holen.“
Gegneranalyse
Auch zum Gegner äußerte sich Hoeneß respektvoll, ohne falsche Bescheidenheit: „Wir treffen auf eine Mannschaft, die in allen Mannschaftsteilen top besetzt ist. Umso mehr reizt uns die Aufgabe.“ Er sieht den Supercup als Chance, sich mit einem der besten Teams Europas zu messen – und zu zeigen, dass der VfB auf diesem Niveau bestehen kann.
Psychologische Komponente
Hoeneß sprach mehrfach von „Zeichen setzen“ – sowohl gegenüber der eigenen Mannschaft als auch gegenüber der Liga. Ein Sieg im Supercup sei nicht nur ein Pokal in der Vitrine, sondern ein Statement: „Es wäre ein Beweis, dass wir da weitermachen, wo wir letzte Saison aufgehört haben.“
Fazit: Mehr als nur ein Spiel
Die Pressekonferenz machte deutlich: Für Sebastian Hoeneß und den VfB Stuttgart ist der Franz-Beckenbauer-Supercup kein lockerer Auftakt, sondern eine erste große Bewährungsprobe. Hoeneß verbindet sportlichen Ehrgeiz mit strategischem Denken – er weiß, dass ein Sieg sowohl kurzfristig (Titelgewinn) als auch langfristig (Selbstvertrauen, Signalwirkung) Vorteile bringt.
„Wir wollen diesen Titel holen“ ist daher nicht nur ein Slogan, sondern eine klare Kampfansage. Der VfB will zeigen, dass er nicht zufällig wieder in der Spitzengruppe gelandet ist, sondern gekommen ist, um dauerhaft mitzuspielen.